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Die F-Gase-Verordnung (EU) 2024/573 der Europäischen Union zielt darauf ab, die Verwendung von fluorierten Treibhausgasen (F-Gasen), einschließlich SF6 (Schwefelhexafluorid), zu reduzieren, um die F-Gas-Emissionen bis 2030 um zwei Drittel gegenüber dem Niveau von 2014 zu senken und damit einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten. Die Verordnung gilt in allen EU-Mitgliedstaaten und verbietet die Inbetriebnahme von SF6-isolierten Geräten nach dem 01.01.2026.
Verbot der Inbetriebnahme von SF6-isolierten Schaltanlagen (< 24 kV) ab dem 01.01.2026 (Artikel 13 Absatz 9a-d):
In Deutschland übernimmt das Umweltbundesamt die Überwachung der Einhaltung des Inbetriebnahmeverbots für SF6-isolierte Schaltanlagen ab dem 01.01.2026. Bereits seit Anfang 2024 wird bei Auftragsvergabe mit Ausschreibung empfohlen, SF6-freie Schaltanlagen / Trafostationen auszuschreiben (Quelle: Umweltbundesamt).
Auswirkungen durch das Verbot (SF6-isolierten Schaltanlagen)
Die EU-weite Umstellung auf SF6-freie Technik ab dem 01.01.2026 bei derzeit hoher Nachfrage nach elektrischen Schaltanlagen und Trafostationen hat mehrere Auswirkungen in Europa:
- Alle Unternehmen in der EU müssen sicherstellen, dass sie die Inbetriebnahmeverbote der F-Gase-Verordnung für Schaltanlagen und Trafostationen einhalten.
- Die begrenzte Verfügbarkeit von Alternativen stellt die E-Wirtschaft vor eine große Herausforderung, insbesondere im Zuge des Netzausbaus im Zusammenhang mit den Klima- und Energiezielen. Der sehr enge Zeitrahmen der Ausschreibungskaskade von nur zwei Jahren verschärft die Herausforderungen unnötig.“
- Durch die Energiewende und den damit verbundenen massiven Ausbau von PV- und Windkraftanlagen stoßen die Stromnetze bereits heute an ihre Grenzen. Aus diesem Grund findet bereits ein umfangreicher Netzausbau auf allen Netzebenen statt, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird und zu einer hohen Nachfrage nach Netzinfrastruktur und SF6-freien Betriebsmitteln führt.
- Die aktuelle Marktsituation zeigt, dass selbst große ausländische Netzbetreiber in einer generell sehr schwachen Verhandlungsposition gegenüber den Herstellern sind, da weltweit ein enormer Bedarf an Assets aller Art besteht (Positionspapier zu den Auswirkungen der EU F-Gase-VO, Österreichs Energie, Juni 2024).
These
- Insgesamt werden die Energiewende und der notwendige Netzausbau die Nachfrage nach SF6-freien Schaltanlagen und Umspannwerken deutlich beeinflussen.
- Die Nachfrage in den Jahren 2022 bis 2025 übersteigt bereits heute die verfügbaren Produktionskapazitäten aller Schaltanlagentechnologien, so dass die Lieferzeiten von ehemals 12 Wochen auf über 52 Wochen angestiegen sind.
- Mit der EU-weiten Einführung von Inbetriebnahmeverboten für SF6-freie Betriebsmittel ab dem 01.01.2026 ist in den Jahren 2025 - 2026 mit einer sehr hohen Nachfrage nach SF6-freier Schaltanlagentechnik und einer damit verbundenen Erhöhung der Lieferzeiten aufgrund begrenzter Verfügbarkeit zu rechnen.
- Nur wenige Hersteller von Transformatoren-Kompaktstationen haben Stand Januar 2025 erforderliche Störlichtbogenqualifikations-Nachweise mit SF6-freien Schaltanlagen erfolgreich zertifiziert (geforderte Störlichtbogenqualifikation IAC AB 20 kA/1s).
- Netzbetreiber und Unternehmen reservieren sich bereits seit März 2024 verfügbare Fertigungs-Slots bei Hersteller mit SF6-freien Produkten.
- Eine frühzeitige Sicherung der in den Jahren 2025 – 2027 benötigten SF6-freien Trafostationen wird empfohlen, um das Risiko von Projektverzögerungen zu vermeiden.
Lösungsansatz
Aufgrund der Marktsituation haben einzelne Anbieter Transformatoren-Kompaktstationen reserviert. Bei Interesse vermitteln wir gerne Kontakte zur RheinNetz GmbH.
Hinweis
Unser Unternehmen ist ein Ingenieurbüro, das sich ausschließlich auf planerische Tätigkeiten fokussiert. Unser Ingenieurbüro ist weder Hersteller noch Vertreiber von Anlagen.
Herzliche Grüße Ihre
Watt Energieberatung
Ingenieurbüro für Energielösungen